Herbst-Anemone



Reich blühend, robust und pflegeleicht – das sind nur einige Attribute, mit denen die Herbst-Anemone überzeugt. Ihre zarten Blütenkelche von Weiß über Rosa bis zu kräftigem Pink machen sie im Beet unverzichtbar. So pflanzen und pflegen Sie die Staude.

Herkunft

Die Herbst-Anemonen sind Teil der Gattung der Anemonen (Anemone). Es handelt sich dabei aber nicht um eine einzige Art, sondern um eine Gruppe von Stauden. Wie alle Anemonen sind auch sie Hahnenfußgwächse (Ranunculacea). Vor über hundert Jahren waren in den Gärtnereien nur die Wildarten der zu den Herbst-Anemonen gehörenden Anemone hupehensis, A. tomentosa und A. japonica erhältlich. Heute sind durch Kreuzung der drei Wildarten zahlreiche neue Sorten entstanden.
Aussehen und Wuchs

Als im 19. Jahrhundert die ersten Herbst-Anemonen aus dem fernen Japan und China mit nach Europa gebracht wurden, begann der Siegeszug einer robusten und pflegeleichten Staude, die heute kaum noch aus dem spätsommerlichen und herbstlichen Garten wegzudenken ist. Denn wenn viele andere Stauden im Beet langsam verblühen, hat die zarte Schönheit mit den filigranen Blüten ihren großen Auftritt. Früh blühende Sorten öffnen bereits im Juli ihre Knospen, während die späteren teilweise erst im September beginnen, dann aber bis in den Oktober Farbe in den Garten bringen. Herbst-Anemonen blühen von einfach bis gefüllt, von Reinweiß über Zartrosa bis hin zu kräftigem Pink und Karminrot. Zu den ältesten und bewährtesten Sorten gehören dabei die weiß blühende, halb gefüllte ‘Honorine Jobert’ und die einfache, rosafarbene ‘Robustissima’. Je nach Art und Sorte werden sie zwischen 60 und 160 Zentimeter groß. Das Laub ist dreiteilig gefiedert und leicht behaart.

Standort & Boden

Alle Arten der Herbst-Anemone gedeihen in der Sonne oder im lichten Schatten am besten. Wichtig bei der Auswahl des richtigen Pflanzplatzes ist zudem, dass die Sonne nicht ausschließlich von einer Seite kommt, da die Pflanze, insbesondere die Blüten, ansonsten nur in diese Richtung wächst. Generell gilt: Je heller der Standort, desto wuchs- und blühfreudiger sind Anemonen und je feuchter er ist, desto mehr Sonne vertragen die Pflanzen. Rosa- und pinkfarbene Sorten sind etwas anspruchsloser als weiße. Damit die Anemonen gut versorgt sind, muss der Boden reich an Humus und Nährstoffen sein. Dabei sollte die Erde vor allem im Sommer mäßig feucht gehalten werden, denn Anemonen vertragen weder Trockenheit noch Staunässe.

Pflanzung & Pflege

Die beste Pflanzzeit für den Spätsommerblüher ist im Frühjahr. Da die prächtigen Blüten auf sehr dünnen Stängeln sitzen und einige Sorten bis zu 1,60 Meter hoch werden können, empfiehlt es sich, die Pflanzen mit einem Staudenring zu stützen. So wird die Pflanze bei Regen nicht heruntergedrückt. Einmal richtig angewachsen, ist die Herbst-Anemone fast unverwüstlich und breitet sich über ihre langen, dünnen Wurzeln rasch im Beet aus. Räumt man ihr den nötigen Platz ein, dankt die liebenswerte Staude das mit reicher Blüte. Anemonen sind zwar langlebig, neigen mit der Zeit aber dazu, sich stark auszubreiten. Um sie zu verkleinern und gleichzeitig Nachwuchs zu erhalten, kann sie im Frühjahr geteilt werden. So hat die Pflanze über den Sommer hinweg ausreichend Zeit, um neue Wurzeln auszubilden, und blüht bereits im selben Jahr wieder. So geht's: Ballen großzügig mit dem Spaten ausstechen, zerteilen, Einzelteile wieder einpflanzen und wässern.
Vermehrung

Sobald Herbst-Anemonen verblüht sind, bilden die Stauden markante Samenstände aus, die mit ihren weißen Flaumbüscheln noch bis lange in den Spätherbst hinein schön anzuschauen sind. In den Büscheln befinden sich kleine schwarze Samen, die sich ganz einfach aussäen lassen. Allerdings kann es passieren, dass der Nachwuchs dann nicht die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze hat. Wer sortenechte Pflanzen erhalten möchte, schneidet deshalb im Herbst Schnittlinge aus den langen Ausläufern. Hierzu einfach die Wurzeln freilegen, in drei bis fünf Zentimeter lange Stücke schneiden, senkrecht stecken, etwa zwei Zentimeter hoch mit Erde bedecken und angießen.

Winterschutz

Die aus Asien stammende Staude ist gut eingewachsen vollkommen winterhart, bis dahin kann es aber ein bis zwei Jahre dauern. Deshalb sollte sie in den ersten Wintern – insbesondere bei einer Herbstpflanzung – mit einer Decke aus Reisig oder Laub geschützt werden.

Krankheiten & Schädlinge

Herbst-Anemonen sind nahezu resistent gegen Krankheiten. Ein Befall mit Blattläusen kann allerdings dazu führen, dass Rußtau entsteht. Diesen erkennen Sie in Form von schwarz gefärbten Blättern. Falls Sie die Blattläuse nicht rechtzeitig entfernen können, sollten die betroffenen, schwarz gefleckten Blätter der Herbst-Anemone zurück geschnitten werden. Auch Mehltau und Nematoden können gelegentlich vorkommen. Werden die Blätter gelb, ist dies allerdings nicht auf einen Schädlings- oder Krankheitsbefall zurückzuführen, sondern auf einen zu alkalischen Boden.

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